Post-Vac-Syndrom – langfristig krank nach COVID-19-Impfung

Aktueller Stand der Forschung und Versorgung

Das Post-Vac-Syndrom (PVS) beschreibt anhaltende Beschwerden, die nach COVID-19-Impfungen auftreten und an Long-COVID erinnern. Typische Symptome wie Fatigue, kardiovaskuläre und neurologische Beschwerden zeigen sich oft mit mehreren Wochen Verzögerung und können über Jahre bestehen bleiben. Charakteristisch ist die sogenannte Post-Exertional-Malaise, bei der körperliche oder geistige Belastungen die Beschwerden verstärken.

Bisher fehlen umfassende Studien zur Inzidenz. Eine Kurzanalyse des Paul-Ehrlich-Instituts und Daten der EMA deuten jedoch auf hohe Fallzahlen hin, darunter 424.177 Fälle von Fatigue und 339.903 Fälle von Muskelschmerzen europaweit. Diagnosen und Behandlungsansätze stehen noch am Anfang. Therapien wie Statine, Triple-Antikoagulation oder extrakorporale Blutwäsche werden in Studien getestet, zeigen aber bisher keine eindeutigen Ergebnisse.

Die Versorgung von PVS-Patienten bleibt herausfordernd. Eine neue Richtlinie soll die Koordination und Behandlung verbessern, doch viele Betroffene erleben finanzielle und soziale Notlagen. Häufig werden Beschwerden psychiatrisiert, was den Leidensdruck zusätzlich erhöht.
Wir unterstützen Betroffene durch Selbsthilfegruppen und Interessenvertretung. Ziel ist eine bessere Forschung und Versorgung, insbesondere durch spezialisierte Ambulanzen.

Trotz der großen Belastungen bietet die Selbsthilfe vielen Patienten Entlastung und einen Austausch. 

"Typisch ist, dass die Beschwerden mit mehreren Wochen Latenz nach der Impfung ihren Höhe punkt erreichen und jahrelang persistieren"